Ein Unternehmen mit fast 130 Jahren Geschichte
Im Mai 1890 machte der damals 33-jährige Peterhannes Erren sich als Schuster selbstständig und legte damit das Fundament für das heutige Erren Recondition. Nach und nach arbeitete er sich zu einem angesehenen Fabrikanten hoch. Später sollte eine Schiffsladung Schuhe das Familienunternehmen jedoch an den Rand des Ruins treiben. Mehrere Jahrzehnte später macht die vierte Erren-Generation jetzt ihr Geschäft mit Schiffsladungen voller Schuhen & textilen. Wer das Unternehmen von heute betrachtet und verstehen will, muss erst auf vier Generationen Geschichte zurückblicken: Peterhannes, der die Schuhfabrik gründete, Sohn Thei, der sich als Schuster einen Namen machte und ein Schuhgeschäft eröffnete, Enkel Jan, der das Schuhgeschäft fortführte und mit der Aufarbeitung begann, und Urenkel Peter – die jetzige Generation –, der Erren Recondition zu dem professionellen Unternehmen machte, das es heute ist.
Den Anlass für die Gründung von Erren Recondition im Jahr 1980 bildete eine Partie Stiefeletten mit falschen Etiketten. Die ganze Familie arbeitete in ihrem Wohnzimmer in Velp zusammen, um sie richtig zu etikettieren. Danach wurde Jan Erren immer häufiger gefragt, Fehler zu reparieren, Schimmel zu entfernen und große Partien auszubessern. Es brachte ihm den Spitznamen „der Zauberer von Velp“ ein.
Unter der Leitung von Peter Erren – der seit 1994 im Betrieb mitarbeitet – wurden in Arnhem bislang Millionen von Schuhen, Stiefeln, Gürteln, Taschen und Accessoires aufgearbeitet. Dabei handelt es sich um erstklassige Ware, die im Prinzip in Ordnung ist, mit der aber irgendwo im Laufe des Prozesses etwas passiert ist, sodass sie nicht mehr zum Verkauf geeignet ist. Produkte können zum Beispiel beim Transport im Container feucht geworden sein oder überhaupt schon feucht eingepackt worden sein, die falsche Farbe haben, im Werk mit einem in Europa verbotenen Mittel behandelt worden sein, sodass dieses neutralisiert werden muss, ein falsches Markenzeichen tragen oder schlecht verarbeitete ösen haben. Es gibt kein Problem, dem Erren Recondition in seinem 40-jährigen Bestehen noch nicht begegnet wäre. Zum Glück gibt es für jedes Problem eine Lösung.
Einen Container mit Schuhen oder Taschen nach Asien zurückzuschicken, ist eine kostspielige und zeitraubende Angelegenheit. Die Ware wegwerfen oder zu stark reduzierten Preisen verkaufen kommt schon gar nicht in Frage. Importeure, Hersteller und Ladeninhaber senden die betroffenen Artikel darum lieber nach Arnhem, wo Mängel oder Schäden fachkundig behoben werden. Diese Fachkundigkeit liegt bei den Erren‘s seit fast 130 Jahren in der Familie und wird schon vier Generationen lang von Vater auf Sohn weitergegeben.